Viele Frauen in Deutschland befinden sich entweder kurz vor, inmitten oder kurz nach den Wechseljahren (Klimakterium). Zwar stellen die Wechseljahre keine Krankheit dar, allerdings leidet eine Vielzahl der Frauen an hormonellen Schwankungen, die sich sowohl durch körperliche als auch seelische Beschwerden äußern. Durch eine Hormontherapie in Hamburg können wir Ihnen helfen, sich während dieser Zeit wohler zu fühlen und die Begleiterscheinungen zu reduzieren.
Die Wechseljahre werden aus medizinischer Sicht in drei Phasen aufgeteilt. Diese beziehen sich alle auf den Zeitpunkt der letzten Regelblutung, die sogenannte Menopause:
Prämenopause
Die Prämenopause bezeichnet die Zeit vor der eigentlichen Menopause und betrifft in der Regel Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.
Perimenopause
Die Perimenopause, gerne auch als „Hochphase“ der Wechseljahre bezeichnet, dauert etwa 6 – 7 Jahre an. Hier kommt es in der Regel zu deutlichen Schwankungen im Zyklus oder dem kompletten Ausbleiben der Regelblutung. Zu den Beschwerden während der Perimenopause zählen beispielsweise: Hitzewallungen, Herzrasen, erhöhte Nervosität und Stimmungsschwankungen.
Die Mehrzahl der medizinisch gut informierten Frauen wünscht sich in der Perimenopause durchaus hormonelle Maßnahmen zur Therapie und Prävention ohne gesundheitliche Risiken und nennenswerte Nebenwirkungen. Eine individuell abgestimmte Hormontherapie kann helfen!
Postmenopause
Die Postmenopause beginnt etwa ein Jahr nach der letzten Regelblutung und dauert so lange an, bis sich der Hormonhaushalt stabilisiert hat. Das Ende der Wechseljahre hängt von den hormonellen Veränderungen ab und ist dementsprechend von Frau zu Frau unterschiedlich.
Hierbei ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Hormondefizit, das während der Wechseljahre entstanden ist, auch nach der Postmenopause weiterhin vorhanden ist. Um dieses auszugleichen und ein gesundes Altern zu gewährleisten, ist der Beginn einer Hormonersatztherapie zu empfehlen.
Hormonersatztherapie zur Behandlung von Beschwerden während der Wechseljahre
Viele der typischen Beschwerden im Klimakterium und beim Postmenopausalem Syndrom werden durch den Hormonausfall verursacht. Mit Hilfe einer Hormonersatztherapie (HRT – Hormone Replacement Therapy) kann das fehlende Hormon ersetzt werden. Wie groß das Defizit ist, kann durch Laboranalysen festgestellt werden.
Mit einer physiologisch ausgerichteten HRT möchte man durch die Gabe der fehlenden Hormone während der Peri- und Postmenopause die physiologischen Verhältnisse von Östrogen und Progesteron wiederherstellen, um den Begleiterscheinungen der Wechseljahre vorzubeugen.
Risiken einer Hormonersatztherapie bei Frauen
Bei den bedeutendsten Risiken einer HRT stehen 2 Gruppen im Vordergrund. Venöse und arterielle Komplikationen (Thrombosen, Herzinfarkt, Schlaganfall) und erhöhte Brustkrebsraten. Persönliche Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen oder Gerinnungsstörungen müssen vorher herausgestellt werden. Um das Risiko weiter zu minimieren und Organbelastungen auszuschließen, sind Dareichungsform und Dosierung individuell genau festzulegen.
Die Östrogengabe über die Haut (transdermal) mit Wirkspiegeln im physiologischen Bereich in Kombination mit naturidentischem Progesteron ist risikoarm.
Nutzen Sie die Latenzzeit zwischen dem Beginn eines Hormonmangels und der Manifestation einer Erkrankung zur hormonellen Prävention.
Sie möchten mehr zum Thema Hormontherapie bei Frauen in Hamburg erfahren? Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis. Gerne beraten wir Sie persönlich.
Aktuelles zur Hormonersatzbehandlung in den Wechseljahren
Pressemitteilung des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. , der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und der Deutschen Menopause Gesellschaft e.V. – 03.05.2016
Autoren der WHI-Studie bedauern Fehlinterpretation von Studiendaten – Hormonersatzbehandlung in den Wechseljahren hat mehr Nutzen als Risiken
Frauen mit Wechseljahres-Symptomen eine Hormonersatzbehandlung zu verweigern, erzeugt eine große und unnötige Bürde des Leidens. In einer Publikation des angesehenen New England Journal of Medicine weisen Autoren der WHI-Studie auf die Folgen der jahrelangen, fehlerhaften Interpretation ihrer Studiendaten hin: Hunderttausende von Frauen hatten in der Folge der Studie, deren Auswertungen seit 2002 publiziert werden, die Hormonpräparate abgesetzt oder wurden nicht angemessen behandelt, weil die Annahme vorherrschte, dass die Hormonersatzbehandlung (HET) durchweg gesundheitliche Risiken berge.
Jedoch übersteigt der Nutzen dieser Ersatzbehandlung bei weitem mögliche Risiken, so JoAnn E. Manson und Andrew M. Kaunitz, zwei der maßgeblichen StudienautorInnen in einem im März publizierten Artikel des renommierten Journals „New England Journal of Medicine“ (1).
Die WHI-Studie war bei Frauen durchgeführt worden, deren Durchschnittsalter bei Beginn der Therapie 63 Jahre betrug. Es sollte vor allem die Frage geklärt werden, ob eine Vorbeugung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems selbst in diesem für den Beginn einer Hormonersatztherapie relativ hohen Alter möglich ist. Dabei handelte es sich vorwiegend um Studienteilnehmerinnen, die die Wechseljahre längst hinter sich hatten. Außerdem hatte etwa jede zweite dieser Frauen bedeutende Risiken wie ausgeprägte Adipositas und Bluthochdruck oder es waren Raucherinnen; zum Teil existierten sogar Vorerkrankungen wie Diabetes oder koronare Herzerkrankungen. Es wurde nur ein einziges, in Europa weitgehend unübliches Präparat in einer für die genannte Altersgruppe zu hohen Dosierung geprüft.
Die Frage, ob Frauen mit einem gesunden Herz-Kreislauf-System in den Wechseljahren von einer Hormonersatztherapie einen medizinischen Nutzen haben können und ob in dieser Altersgruppe durch die Behandlung gesundheitliche Risiken auftreten können, wurde in der WHI-Studie nicht gestellt. Trotzdem wurden die Studiendaten durch die Medien, aber auch durch Ärzte, fehlinterpretiert, so dass vor einer Anwendung der Hormonersatzbehandlung in den Wechseljahren allgemein gewarnt wurde.
Betrachtet man in der WHI-Studie nur die Frauen zwischen 50 und 59 Jahren, kann bei ihnen neben der nachhaltigen Beseitigung der Hormonmangel-Symptome auch eine geringere Zahl an Knochenbrüchen, eine Senkung der Erkrankungsrate an Diabetes und an Todesfällen allgemein festgestellt werden, und bei der Untergruppe mit einer alleinigen Estrogentherapie sogar eine Senkung der Brustkrebs-Rate im Vergleich zu der mit einem Plazebo behandelten Gruppe. Das heisst, eine Hormonersatztherapie sollte im Idealfall sofort beim Eintreten der Wechseljahre beginnen, um den größtmöglichen Benefit zu erlangen.
„Es ist sehr erfreulich, dass die Autoren der WHI-Studie selbst soeben im ‚New England Journal of Medicine‘ die Aussagefähigkeit ihrer eigenen Studie zurechtgerückt haben“, so Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. „Mindestens ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren ist durch den Verlust der Hormonproduktion so sehr beeinträchtigt, dass sie eine medizinische Unterstützung brauchen, die über allgemeine Tipps zur Lebensführung und pflanzliche Plazebos aus dem Drogeriemarkt hinausgeht. Viele von ihnen haben jahrelang um ihre Gesundheit gefürchtet, wenn wir ihnen einen Ersatz ihrer Hormone empfohlen und verordnet haben. All diese Frauen können jetzt wirklich erleichtert sein, und wir als ihre behandelnden Frauenärztinnen und -ärzte sind es auch.“
(1) Menopause Management – Getting Clinical Care Back on Track. JoAnn E. Manson, M.D., Dr.P.H., and Andrew M. Kaunitz, M.D. N Engl J Med 2016; 374:803-806March 3, 2016 DOI: 10.1056/NEJMp1514242
© BVF 2015